Feed abonnieren

Behörden stehen mit der Digitalisierung vor einem historischen Wandel. Künstliche Intelligenz spielt dabei eine Schlüsselrolle, um Prozesse effizienter zu gestalten und die Transparenz zu erhöhen. Die zahlreichen Hürden auf dem Weg zu diesem Ziel erfordern allerdings innovative Technologien und langfristige Strategien.

Ob bei der Dokumentenverarbeitung, der Bildauswertung oder dem Einsatz von automatisierte Analysen: In diesem Blog werfen wir einen Blick auf die vielfältigen Anwendungsfälle von Künstlicher Intelligenz für Verwaltungsaufgaben im öffentlichen Sektor, wie breitgefächert die Einsatzmöglichkeiten schon heute sind und wie groß das Potenzial der smarten Lösungen ist. Zwei vielversprechende Projekte auf Bundesebene verdeutlichen den Mehrwert bereits ganz praktisch: 

Das KI-Portal KIPITZ des ITZBund ist eine Plattform, die KI-basierte Anwendungen speziell für die öffentliche Verwaltung bereitstellt. Dazu gehören Funktionen wie das Erstellen, Kategorisieren und Übersetzen von Texten. Eine besondere Stärke ist dabei das Verarbeiten sensibler Informationen aus behördeneigenen Wissensdatenbanken mithilfe von RAG (Retrieval Augmented Generation), also dem Erweitern der Datenbasis des KI-Modells durch weitere Quellen. Auf diese Weise können die KI-Modelle auf interne und externe Informationen, etwa aus Word-Dokumenten oder PDFs, zugreifen und so die Zuverlässigkeit und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse steigern – ein essenzieller Faktor für die öffentliche Verwaltung. Ein weiteres Beispiel ist die Plattform PLAIN, ein gemeinsames Projekt der Bundesdruckerei und der Auslands-IT des Auswärtigen Amts. PLAIN ist dafür konzipiert, Datenanalysen und Visualisierungen zu optimieren. Das Projekt folgt dem „Einer-für-Alle“-Prinzip, was bedeutet, dass verschiedene Behörden die Daten, Anwendungen und Analysen für eigene Zwecke wiederverwenden können. Diese Herangehensweise spart Ressourcen und schafft Synergien, die weit über einzelne Projekte hinausgehen. 

Neben diesen größeren Projekten zeigen aber auch alltägliche Anwendungen, wie KI die Verwaltung maßgeblich unterstützen kann. Eine intelligente Dokumentenverarbeitung kann beispielsweise Antragsunterlagen automatisch analysieren und den Sachbearbeitern entsprechende Handlungsempfehlungen geben. Bei der Betrugserkennung hilft KI, Unregelmäßigkeiten in Sozialversicherungsfällen oder beim Krankengeld aufzudecken. Bei der Überwachung von Infrastrukturen analysieren KI-Systeme darüber hinaus beispielsweise Bilder von Straßen oder Brücken, um Schäden frühzeitig zu erkennen. Das Ergebnis: schneller abgeschlossene Prozesse, weniger Kosten und eine höhere Effizienz. 

Open Source und die Demokratisierung von KI 

Ein Schlüssel zur erfolgreichen Integration von KI in der Verwaltung ist Transparenz. Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Mitarbeitenden in den Behörden müssen darauf vertrauen können, dass KI-Ergebnisse nachvollziehbar und rechtssicher sind. Genau hier kommen Open-Source-Technologien ins Spiel. 

Quelloffene Lösungen, wie sie Red Hat mit OpenShift AI anbietet, fördern nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Behörden, sondern stellen auch einen sicheren Umgang mit Daten sicher. Mit integrierten Sicherheitsfunktionen und der Option, Best Practices miteinander zu teilen, können Verwaltungen schneller von den Erfahrungen anderer profitieren. Projekte wie das von Red Hat initiierte InstructLab oder die Granite-Modellreihe senken die Einstiegshürden dabei erheblich. Sie versetzen Mitarbeitende auch in die Lage, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einzubringen, ohne dafür umfassende KI-Kenntnisse zu benötigen. 

Ein weiterer Vorteil von Open Source ist die Demokratisierung der Technologie. Alle Akteure, von IT-Entscheidenden bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern, erhalten Zugang und Einblicke in die Funktionsweise der Systeme. Das sorgt nicht nur für mehr Vertrauen, sondern schafft auch eine Basis für einen souveränen Umgang mit neuen Technologien. Die öffentliche Verwaltung kann so nicht nur effizienter, sondern auch moderner und bürgerfreundlicher werden. 

Der nächste Schritt in eine digitale Zukunft 

Die digitale Verwaltung steht an einem Wendepunkt. Mit der Integration von KI-Technologien haben Behörden die Chance, Prozesse nicht nur zu optimieren, sondern völlig neu zu denken. Doch neben technologischen Voraussetzungen sind auch klare Strategien und die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu hinterfragen, dringend notwendig. 

Eine besondere Herausforderung bleibt die Nachvollziehbarkeit von KI-Ergebnissen, die in der Verwaltung über Jahre hinweg gewährleistet sein muss. Entscheidungen, die heute mit KI getroffen werden, müssen auch in der Zukunft noch überprüfbar und nachvollziehbar sein. Das erfordert nicht nur robuste Systeme, sondern auch eine klare Regulierung und offene Diskussionen über den verantwortungsvollen Einsatz von KI.


Über den Autor

UI_Icon-Red_Hat-Close-A-Black-RGB

Nach Thema durchsuchen

automation icon

Automatisierung

Das Neueste zum Thema IT-Automatisierung für Technologien, Teams und Umgebungen

AI icon

Künstliche Intelligenz

Erfahren Sie das Neueste von den Plattformen, die es Kunden ermöglichen, KI-Workloads beliebig auszuführen

open hybrid cloud icon

Open Hybrid Cloud

Erfahren Sie, wie wir eine flexiblere Zukunft mit Hybrid Clouds schaffen.

security icon

Sicherheit

Erfahren Sie, wie wir Risiken in verschiedenen Umgebungen und Technologien reduzieren

edge icon

Edge Computing

Erfahren Sie das Neueste von den Plattformen, die die Operations am Edge vereinfachen

Infrastructure icon

Infrastruktur

Erfahren Sie das Neueste von der weltweit führenden Linux-Plattform für Unternehmen

application development icon

Anwendungen

Entdecken Sie unsere Lösungen für komplexe Herausforderungen bei Anwendungen

Virtualization icon

Virtualisierung

Erfahren Sie das Neueste über die Virtualisierung von Workloads in Cloud- oder On-Premise-Umgebungen