Wenn über Linux-Distributionen gesprochen wird, denken viele zunächst an Kernel-Versionen, Paketmanager und vielleicht noch an die Diskussion „RPM oder DEB?“. Doch mit Red Hat Enterprise Linux 10 stellen wir bisherige Sichtweisen auf den Kopf. Oder besser gesagt: Wir stellen das Betriebssystem auf moderne Füße. Denn Red Hat Enterprise Linux 10 ist nicht einfach ein weiteres Release, es ist vielmehr ein Paradigmenwechsel.
Warum? Das zeigen die folgenden fünf Punkte.
Punkt 1: Immutable Linux ist der neue Standard
Viele Herausforderungen, die Administratoren und IT-Teams heute beschäftigen, sind hausgemacht. Sie stammen aus einer Zeit, in der Systeme manuell gepatcht, Software paketweise installiert und Server von Hand konfiguriert wurden. In der Welt von heute, in der ein Image durch mehrere Rechenzentren oder über verschiedene Cloud-Anbieter hinweg ausgerollt wird, ist das schlichtweg nicht mehr tragbar. Mit Red Hat Enterprise Linux 10 setzen wir deshalb auf den „Image Mode“. Das heißt: Das Betriebssystem wird nicht länger in Einzelteilen installiert und aktualisiert, sondern als vollständiges, unveränderliches Image bereitgestellt. Dieses „Immutable Design“ schützt nicht nur besser vor Konfigurationsabweichungen, sondern ermöglicht es, Systemupdates in einem einzigen Schritt durchzuführen. Wenn etwas schiefgeht? Kein diff-Kommando, kein Debugging, sondern ein einfacher Rollback. Vor allem aber gibt es vollständige Transparenz und Reproduzierbarkeit über alle Umgebungen hinweg.
Punkt 2: Container sind nicht mehr das Add-on
Hinter dem Image Mode steckt ein grundlegender Wandel. Wir haben uns nicht nur gefragt, was wäre, wenn ein Betriebssystem über Image-basierte Transaktionen aktualisiert werden könnte, sondern auch, wie es wäre, diese Images wie einen Container zu entwickeln und zu verwalten. Fakt ist: IT-Teams müssen während der Build-Phase häufig kritische Entscheidungen hinsichtlich der spezifischen Kombination von Paketen in einer Standard Operating Environment treffen. Welche Pakete ins Image kommen, entscheidet oft der Entwickler, nicht der Admin. Und dann? Dann beginnt das große Troubleshooting im Betrieb. Mit Red Hat Enterprise Linux 10 verschmelzen Plattform und Workload. Container sind nicht mehr das, was oben drauf kommt, sondern integraler Bestandteil des Designs. Diese Vereinheitlichung vereinfacht das Lifecycle-Management und verbessert die Sicherheit spürbar.
Punkt 3: KI auf Kommando – wortwörtlich
Mit der Funktion Red Hat Enterprise Linux Lightspeed wiederum halten GenAI-Funktionen Einzug in den Linux-Alltag. Wer sich bisher durch Man-Pages und Foren scrollen musste, erhält nun direkt in die Befehlszeile kontextbezogene Empfehlungen und Best Practices – von der Konfiguration bis hin zum Troubleshooting. Die neue Sprachschnittstelle hilft Administratoren, Entscheidungen basierend auf der jahrzehntelangen Erfahrung von Red Hat schneller und fundierter zu treffen. Das ist nicht weniger als eine Demokratisierung von Expertenwissen, und zwar gleichermaßen für Neueinsteiger wie für alte Hasen.
Punkt 4: Sicherheit für das, was kommt
Dass Red Hat Enterprise Linux seit jeher für „Security first“ steht, ist bekannt. Mit Version 10 denken wir den Schutz noch weiter – bis in die Zukunft der Quantencomputer. Als erste Enterprise-Distribution weltweit integrieren wir Post-Quantum-Kryptografie nach FIPS (Federal Information Processing Standards). Klingt futuristisch? Vielleicht. Doch Angriffe wie „Harvest now, decrypt later“, bei denen verschlüsselte Daten gespeichert werden, um sie in einer Zukunft mit Quantencomputern zu knacken, sind längst alltägliche Realität.
Punkt 5: Mehr Architekturvielfalt, mehr Community, mehr Vertrauen
Und zu guter Letzt ist Red Hat Enterprise Linux 10 die Antwort auf ein Jahrzehnt technologischen Wandels, ob nun Containerisierung, hybride Clouds oder KI-Workloads. Deshalb liefern wir Red Hat Enterprise Linux 10 nativ optimiert für AWS, Azure und Google Cloud, inklusive kuratierter Images und vollständigem Support. Mit einem Entwickler-Preview öffnen wir uns für RISC-V. Und mit Red Hat AI integrieren wir gezielt KI-Tools und -Infrastruktur in unser Ökosystem – von OpenShift AI bis zum neuen Red Hat AI Inference Server.
Als jemand, der die Entwicklung von Red Hat Enterprise Linux über zwei Jahrzehnte mitgestaltet hat, kann ich sagen: Selten war ein Versionssprung so viel mehr als ein technisches Update. Red Hat Enterprise Linux 10 steht für einen konzeptionellen Neuanfang. Ein Betriebssystem, das nicht nur angepasst, sondern grundlegend neu gedacht wurde.
Über den Autor
Matthias Kranz ist seit 19 Jahren bei Red Hat, zunächst als Tech Sales Leader und seit diesem Jahr als Senior Director für Enterprise Sales in Deutschland verantwortlich. Davor war er als Presales-Leiter und Product Director für verschiedene Unternehmen tätig, immer im Bereich Open Source.
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